Russia’s full-scale invasion of Ukraine on 24 February 2022 triggered both internal displacement and unprecedented international refugee flows. Within the first three months, around 7.2 million people fled abroad. In response, the EU activated the Temporary Protection Directive2 for the first time, granting displaced persons from Ukraine temporary residence rights. As of March 31, 2025, slightly more than 4.26 million Ukrainians have been granted temporary protection status in the EU. The largest host countries are Germany (~1.19 million), Poland (~997,000), and the Czech Republic (~365,000), with Austria hosting around 81,225 – making it a medium-sized host country in both absolute and relative terms3. Before the war, migration from Ukraine varied across host countries. Poland has already been a key destination for Ukrainian labour migrants for many years, while Germany and Austria hosted a relatively small Ukrainian diasporas. By 2021, Poland hosted over 650,000 Ukrainians, compared to 83,000 in Germany and 10,000 in Austria. The ratio of newly displaced Ukrainians with temporary protection to pre-war Ukrainian residents is about 1:1.5 in Poland, 1:13.7 in Germany, and 1:8.35 in Austria. The demographic profile of those displaced from Ukraine differs significantly from previous refugee movements in the 21st century, with a large majority being women. As of October 2024, 45% were adult women, 23% adult men, and 32% were children. Among the women, 55% were aged 35-65.

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Der am 24. Februar 2022 von Russland begonnene Angriffskrieg gegen die Ukraine löste sowohl massive Binnenfluchtbewegungen innerhalb der Ukraine als auch internationale Fluchtbewegungen aus. In den ersten drei Kriegsmonaten flohen rund 7,2 Millionen Menschen ins Ausland. In der Europäischen Union wurde daraufhin erstmals die Richtlinie über vorübergehenden Schutz (2001/55/EG) aktiviert, wodurch allen Geflüchteten aus der Ukraine ein temporäres Aufenthaltsrecht eingeräumt wurde.

Zurzeit verfügen etwa 4,2 Millionen ukrainische Geflüchtete über einen temporären Schutzstatus in einem EU-Mitgliedsstaat. Absolut gesehen, sind Deutschland mit rund 1,41 Millionen, Polen mit rund 984.000 und die Tschechische Republik mit rund 379.000 Schutzerteilungen die größten Aufnahmeländer ukrainischer Geflüchteter. Österreich gehört mit rund 83.500 Schutzgewährungen sowohl absolut als auch relativ zu den mittelgroßen Schutzländern.

Vor dem Überfall Russlands auf die Ukraine hatte die Migration aus der Ukraine in den Aufnahmestaaten eine sehr unterschiedliche Bedeutung. Polen, die Slowakei und Litauen waren bereits 2021 wichtige Zielländer der ukrainischen Arbeitsmigration, während Deutschland oder Österreich nur eine geringe Rolle spielten. So lebten in Polen im Jahr 2021 bereits rund 651.000 Ukrainer:innen, in Deutschland waren es nur rund 83.000 und in Österreich rund 10.000. Die Zahl der Geflüchteten aus der Ukraine mit temporärem Schutz liegt heute im Vergleich zur Zahl der bereits 2021 im Land lebenden Ukrainer:innen in Polen bei rund 1:1,5; in 1 Dieses Projekt wurde durch den Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds und das Bundeskanzleramt kofinanziert.  Deutschland bei rund 1:13,7 und in Österreich bei rund 1:8,35. Demgemäß fand sich 2022 in Polen bereits eine gut etablierte ukrainische Community mit einem dichten Organisationsnetzwerk, während es in Deutschland und Österreich nur kleinere ukrainische Vereine gab.

Demografisch unterscheidet sich die Fluchtbewegung aus der Ukraine durch den überwiegenden Frauenanteil deutlich von den bisherigen Fluchtbewegungen des 21. Jahrhunderts: Per Ende Oktober 2024 waren 45% der Geflüchteten erwachsene Frauen sowie 23% erwachsene Männer, Kinder machten 32% der Schutzgewährungen aus. Unter den Frauen befanden sich rund 55% in der Altersgruppe zwischen 35 und 65 Jahren.

Keywords

#ukraine

Regions

Europe and Northern America